Infomail 3/18

Liebe Baluo-Mitglieder, geschätzte Förderer und Interessierte

Schon einige Zeit ist’s her seit dem letzten Newsletter – doch no news sind in diesem Falle good news: Die Bäckerei läuft seit der Installation des neuen Dieselofens ohne Unterbruch und das neue Leitungsteam kümmert sich selbstständig um die anfallenden Probleme.Wir haben uns daher sukzessive zurückgezogen und das Feld dem neuen Team überlassen – und uns aus der Ferne gefreut über ihr Engagement!

Gelungener Neustart
Der Ersatz des alten Ofens durch einen Dieselofen hat sich gelohnt: Mit Ausnahme eines kurzen Stillstands für die Reparatur eines Transformators (siehe Newsletter 2/18) läuft die Bäckerei seither ohne Unterbruch und kann so zuverlässig produzieren. Momentan verarbeitet die Bäckerei rund 75 – 100 kg Mehl pro Tag. Dies ist längst nicht so viel, wie sie eigentlich könnte, doch das neue Management hat den Schwerpunkt bisher auf den Aufbau eines neuen Kundenstammes gelegt. Da im Brotgeschäft nur eine sehr kleine Marge anfällt (siehe nächster Abschnitt zum Brotpreis), ist es für die Bäckerei sehr wichtig, dass sie jeweils ihre gesamte Produktion verkaufen können. Die verarbeitete Menge wird darum langsam mit dem wachsenden Kundstamm gesteigert. Dazu hat das neue Management versucht, die Verteilung der Brote effizienter zu organisieren. Die Auslieferung mit dem Auto war infolge des gestiegenen Dieselpreises zu teuer. Deshalb hat die Bäckerei ein Motorrad angeschafft und umgebaut. Nun wird das Brot per Motorrad ausgeliefert.

Heissdiskutiert: Brotpreis
Der Brotpreis ist in Gambia ein polititsch heiss diskutiertes Thema. Aktuell verkauft die Bäckerei ein Baguette für sechs Dalasis (ca. 13 Rappen). Dieser Preis wurde von der Regierung festgelegt – die Bäckereien wollten eigentlich sieben Dalasis verlagen. Da die Regierung jedoch den Preis für Mehlimporte gesenkt hatte, verlangte sie von den Bäckereien, diese Preissenkung weiterzugeben. Eine parteieigene Bäckerei (UDP) verkauft Brot sogar für fünf Dalasis – für die Partei eine Massnahme, um eine ausreichende Nahrungsmittelzufuhr für die Bevölkerung sicherzustellen. Nichtsdestotrotz sind die sechs Dalasi sehr knapp kalkuliert – denn ausser dem Mehl ist vieles teurer geworden, besonders die Energieträger. Die Bäckerei kann zwar selbsttragend produzieren, jedoch geht der Aufbau von Eigenreserven nur langsam voran. Falls grössere Reparaturen anfallen, wird darum der Förderverein auch in nächster Zeit noch einspringen müssen.

Aufbau neuer Partnerschaften
Nun, da die Bäckerei ohne Unterbrüche produzieren kann, möchten wir gerne wieder Austausche organisieren, damit das Bäckereipersonal Neues lernen und sich weiterentwickeln kann. Allenfalls könnte man dazu sogar Partnerschaften mit Schweizer Bäckereien eingehen. Viele Ideen sind da für das neue Jahr – wir werden euch auf dem Laufenden halten!Über Weihnachten und Neujahr fliegt Foday nach Gambia und stattet der Bäckerei einen Besuch ab. Für uns gibt’s dann als Weihnachtsgeschenk einen Bericht aus erster Hand und viele aktuelle Fotos, welche wir euch gerne weiterleiten werden.
Bis dahin wünschen wir euch allen eine friedliche, erholsame Weihnachtszeit und würden uns freuen, wenn ihr uns auch im nächsten Jahr weiter auf unserem Weg begleitet!

Herzliche Grüsse
Martina Alig
Präsidentin Förderverein Baluo